Herzlichen Glückwunsch der Primusschule zum 10-jährigen Bestehen!
Damit gibt es dieses Jahr auch die ersten Abschlussschüler:innen mit dem 10. Schuljahr dieser Schule.
Zusammen mit den Religionslehrerinnen Frau Bähr und Frau Steinkamp-Brucker haben die Seelsorger:in von Seiten der evangelischen Kirche Patrick Nilgen und von Seiten der Katholischen Kirche Brigitte Salentin einen Abschlussgottesdienst vorgeplant. Ca. 90 Menschen – Schulabgänger:innen, Lehrer:innen, Angehörige – feierten am 27.6. den ökumenischen Gottesdienst in der Katholischen Kirche Titz mit. Thematisch war es angelehnt an das Symbol „Webrahmen“ und unter der Überschrift „Unser Leben – ein Webwerk – verwoben mit Gott“. Dazu hatten die Schüler:innen in den Religionsgruppen selber Texte formuliert. Und da die so wertvoll sind, drucken wir sie hier mit ab.
Hinführung zum Thema: Webstück
Schüler:innen: Dieses Webstück hier könnte jemand von uns gemacht haben; es stellt ein Leben bis zum heutigen Tag dar. Was die einzelnen Farben und Streifen bedeuten, können wir nur vermuten, denn das ist nur dem Weber selbst bekannt. Sicherlich symbolisieren die hellen und fröhlichen Farben die schönen Momente im Leben, wie das Abhängen mit Freundinnen und Freunden oder entspannte Stunden mit der Familie.
Auch die dunklen Stunden in unserem Leben scheinen in dem Webstück vorzukommen. Streit mit Freunden, Stress mit Eltern oder Lehrkräften oder eine Trennung.
Zu den senkrechten Fäden des Webstücks:
Wenn wir an einem Webstück weiter weben, ändert sich an den senkrechten Fäden nichts. Sie halten das Webstück zusammen.
Aber was sind in deinem Leben solche senkrechten Fäden?
Es ist das, was das Leben mir vorgibt, was ich ohnehin nicht ändern kann. Zum Beispiel meine Familie. Sie ist da, mit ihr muss ich klarkommen, aber sie trägt und unterstützt mich.
Ah, dann ist es wie mit einer Krankheit oder meinen Allergien. Sie sind da und ich kann mit ihnen gut umgehen. Oder es ist wie mit meiner Herkunft, den Orten und Menschen, die mich prägen.
Wenn wir uns das fertige Webstück anschauen, sehen wir von den senkrechten Fäden fast nichts mehr, aber jeder weiß nun, wie wichtig sie sind.
Zu den waagerechten Fäden, die im Gottesdienst mit eingewebt wurden:
Mit den waagerechten Fäden gestaltet man das Leben nach seinen eigenen Ideen und macht so seine eigenen Lebenserfahrungen. Dabei hat jeder seinen eigenen Korb voller Fäden. Es können schöne, helle sein. Es können schwere, dunkle oder gar knotige sein. Es können bunte, lange und kurze sein, sie alle stehen für Momente in unserem Leben.
Ich wünsche mir für mein Leben, dass ich beim Weben sehr oft den roten Faden benutzen kann.
Rot bedeutet für mich: angenommen werden, gute Freunde haben, Liebe spüren und Liebe geben.
Ich habe leider einen grauen Faden erwischt. Und er ist auch noch kurz.
Ich muss auch damit rechnen, dass ich manchmal in meinem Leben den Kürzeren ziehen werde und Löcher im Webstück entstehen: Freundschaften zerbrechen, Leistungen reichen nicht aus, ich gebe zu früh auf.
Bestimmt werde ich mich immer wieder freuen, wenn ich einen bunten Faden erwische. Bei diesem bunten Faden denke ich an Unternehmungslust, Abwechslung, Fantasie und Freude.
Ein schwarzer Faden. Es wird auch traurige Momente in meinem Leben geben: Ich werde enttäuscht, jemand, der mir nahe steht, verlässt mich oder stirbt.
Oh, ein goldener Faden! Davon sind nur ganz wenige im Korb.
Der goldene Faden steht für die Highlights in meinem Leben. Ich habe eine Arbeitsstelle und die große Liebe gefunden.
Da ist mir ein Faden mit Knoten in die Hände geraten. Nicht immer wird alles glatt und reibungslos verlaufen. Ich werde auf Widerstände oder gar schlechte Entscheidungen treffen.
Elfchen zu Rückblick und Ausblick von Schüler:innen selber geschrieben und vorgetragen:
– Freunde/ schöne Erinnerungen/ viel Spaß gehabt/ durch schlechte Zeiten gegangen/ Vertrauen
– Zukunft/ neuer Lebensabschnitt/ Schule oder Ausbildung/ gemeinsame Erinnerungen niemals vergessen/ Nostalgie
– Primus/ sich helfen/ sich gegenseitig ermutigen/ sich als Person entwickeln/ Schule
– Traumleben/ Hoffnung sammeln/ sich Wünsche erfüllen/ stell dich den Herausforderungen/ Glück
– Ferien/ große Pause/ Zeit der Erholung/ Sommer, Sonne und Sonnenschein/ Freude
Der besondere Segen für die Jugendlichen und Anwesende beinhaltete u.a. die Bibelstelle von Abraham und den Gedanken mit Gottes Segen selber zum Segen in der Welt zu werden und natürlich vielen guten Wünschen für den weiteren Lebensweg, der die Schulabgänger:innen nun zu weiterführenden Schulen oder in Ausbildung führt.
Gott segne alle Schülerinnen und Schüler, die jetzt die Primusschule verlassen und lass sie ihren je eigenen Weg im Leben finden.
Gott segne die Menschen, die ihnen allen in den 10 Jahren Primusschule zur Seite standen, die Familien, Befreundete, Lehrerinnen und Lehrer.
Gott segne diese jungen Menschen, dass sie Dich in verschiedenen
Lebensphasen mitwebend spüren können.
Herzlichen Dank an alle, die diese Abschlussgottesdienstfeier mitgestaltet und bereichert haben.
Brigitte Salentin, Kath. Seelsorgerin/Gemeindereferentin GdG Titz
Patrick Nilgen, Evang. Seelsorger/Diakon der Ev. Kirchengemeinde Kirchherten