50 Jahre evangelische Siedlung Kirchherten

Siedlung im Rohbau

Vor 50 Jahren bezog die erste Familie das selbstgebaute Siedlungshäuschen auf der Mühlenstraße in Kirchherten. Mit dem Neugeborenen auf dem Arm konnte die fünfköpfige Familie nach langen Jahren des Neuanfangs, nach Flucht und Vertreibung das neue Zuhause bewohnen. Etwa 1000 Menschen aus den ehemaligen Ostgebieten waren nach dem 2. Weltkrieg als Flüchtlinge in das Gemeindegebiet gekommen. Alle teilten das Schicksal, ihr gesamtes Hab und Gut verloren zu haben. Familien waren auseinandergerissen oder durch den Krieg zerstört worden. In der Landwirtschaft fanden viele Erwachsene ein Möglichkeit zu arbeiten und das Überleben zu sichern. Doch der Wohnraum für so viele Menschen blieb vielfach erbärmlich. Notunterkünfte, Ställe, Scheunen dienten als Behausung für Familien. Zehn von ihnen bot sich die Möglichkeit, mit Schaufel und Muskelkraft ein Haus zu bauen. Die Grundlage dazu schuf der damalige Pfarrer Grundmann, der mit dem amtierenden Presbyterium der Kirchengemeinde Kirchenland zu Pachtgelände machen konnte und mit Krediten den Anfang zum Eigenheim für diese ersten Familien ermöglichte.

Siedlung heute

 

 

 

 

 

Heute hat sich das Gesicht der zehn ersten Häuser am Ulmenhof und auf der Mühlenstraße verändert. Längst ist die „Evangelische Siedlung“Bestandteil der Bebauung am Ulmenhof/Mühlenstraße und auch die konfessionellen Grenzen sind gefallen. Grund genug zu feiern. Am 14. September begehen die Erbauer sowie die zweite Generation das Jubiläum „50 Jahre evangelische Siedlung“.